Furioses Neujahrskonzert

 

 

 

Das war wieder einmal ein tolles Neujahrskonzert mit anspruchsvollem Programm und großem Unterhaltungswert, zelebriert vom Sinfonischen Blasorchester Wemmetsweiler und seinem Dirigenten Stefan Barth in der Merchweiler Allenfeldhalle. Nach der klassichen Ouvertüre "Leichte Kavallerie" von F. von Suppé ging es gleich mit der Gastsolistin, Sue Lehman, weiter. Mit Arien von Puccini, Franz Lehar und Johann Strauß zog Sue Lehmann die Zuhörer gleich in ihren Bann. Makellose Koloraturen, ein fein abgestimmtes Timbre und jede Menge schauspielerisches Talent flossen zu einem großen Ganzen zusammen - die Zuhörer waren begeistert. Dazu wurde Sue Lehmann vom ausmerksamen Orchester begleitet, das sich unter der Stabführung des bis in die Haarspitzen motivierten Dirigenten ins Zeug legte und herrlich intonierte Klangteppiche ausbreitete, auf denen die Solistin nach Herzenslust wandeln konnte. Vor der Pause dann noch ein grandioses Werk des spanischen Komponisten Oskar Navarro: "Hispania". Dieses spanische Klanggemälde - einfach zu hören, schwer zu spielen -forderte vom Orchester höchste Anspannung, rhythmische Genauigkeit und technische Perfektion. Die überbordernde Spielfreude der Wemmetsweiler Musikerinnen und Musiker ließ die enormen Anforderungen des Werkes vergessen; wie selbstverständlich flossen die spanischen Melodien ineinander und gipfelten in einem feurigen Schlussspurt. Diesen Schwung nahm das Orchester auch mit in den zweiten Programmteil, der mit drei Sinfonischen Tänzen (Tango, Hoedown, Bauchtanz) von Yosuke Fukuda begann. Auch hier wurde das Orchester den hohen musikalischen Anforderungen mehr als gerecht. Der folgende, weltberühmte "Danzon Nr. 2" von Arturo Marquez zeigte den Zuhörern noch einmal die gesamte künstlerische Bandbreite dieses qualitativ hochstehenden Orchesters und seines Dirigenten: gute Intonation, technisch versiertes Spiel, hervorragende solistische Einzelleistungen und eine Agogik, die die vielen musikalischen Gedanken des Werkes zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfließen ließ. Tosender Applaus bereitete den zweiten Auftritt von Sue Lehmannn vor, die mit Muscal-Melodien aus "West-Side Story", "Chess" und dem jazzigen "The Lady is a Tramp" den Saal zum Kochen brachte. Standing Ovations, zwei Zugaben und die Erkenntnis, dass das Experiment, das bisherige Jugendorchester "Klanghaufen" komplett ins Sinfonische Blasorchester zu integrieren, von Erfolg gekrönt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Blickpunkt Merchweiler Ausgabe 4/2016
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