Zwischen Dschungelrhythmen und Indianergesängen hat sich der Musikverein Wemmetsweiler am Samstag bewegt. Mit ihrem Zirkus-Themenkonzert wollten die 70 Akteure das Interesse an der Musik wecken.
Von SZ- Mitarbeiterin Anika Meyer
Wemmetsweiler.
Der Filmmusik
aus dem "Dschungelbuch" als Orchesterstück zu lauschen, ist ja so schon schön.
Noch interessanter wird es aber, wenn man dabei die Erzählungen der Musik
nachvollziehen kann: Die Flöten kündigen die Elefanten an, die dann - klar
- ein bisschen Trompeten-Sound von sich geben. Die Klarinetten begleiten den
Jungen Mowgli, als er einsam durch den Dschungel streift. "Und zu wem gehört
diese Melodie?", fragte Dirigent Stefan Barth und ließ vorspielen. Sofort
gingen die Finger der kleinen Zuschauer nach oben: "Zu Balu!"
Der Musikverein
Wemmetsweiler wusste, die Aufmerksamkeit der Kinder und auch der Erwachsenen,
die sich am Samstagnachmittag in der Wemmetsweiler Sporthalle eingefunden
hatten, zu wecken. Wie der Vorsitzende des Vereins, Werner Schöne, bei der
Begrüßung festgestellt hatte, waren die Stuhlreihen ganz gut besetzt - trotz
sonnigem Wetter. Immerhin hatte man ja auch in Schulen und Kindergärten engagiert
zu dem kostenlosen Jugend-Werbe-Konzert eingeladen.
Ziel war es erstens,
bei jungen Leuten Interesse am Musizieren wecken und Nachwuchs für den "Klanghaufen",
das Jugendorchester des Vereins, zu gewinnen. Zweitens wollte man den Klanghaufen
einmal in das Orchester der Erwachsenen integrieren. "Um die jungen Leute
an dessen Niveau heranzuführen", so Schöne. "Einige der Jugendlichen werden
wir in diesem Jahr in das Erwachsenen-Orchester aufnehmen." Somit war an diesem
Nachmittag der Klangkörper rund 70-köpfig.
Gut, dass die Wemmetsweiler Musiker generell kein steifer Verein sind, so
fiel es ihnen auch offenbar nicht schwer, sich in das Motto "Ein Tag im Zirkus"
einzufühlen. Barth leitete die Truppe als Zirkusdirektor mit Zylinder und
quietschgelber Fliege, ein Plüsch-Balu schaute dem Ganzen von seiner Position
auf dem Gong aus zu.
Zu hören gab es passenderweise "Ein Tag im Zirkus", außerdem "A Little Suite
of Horror" und die Titelmusik der Flintstones. Etwas ganz Besonderes war "Mazama":
"In dem Stück beschwören Indianer einen Vulkan, nicht auszubrechen. Es beginnt
ruhig, endet aber ein einem ausgelassenen Indianer-Fest", erklärte Barth.
Da konnte man schon Gänsehaut kriegen, wie das Orchester - auf Indianersprache,
wohl gemerkt, - rituelle Gesänge murmelte und die Trommel laut und monoton
dazwischenschlug. Vogelstimmen und Wasserrauschen, imitiert von Instrumenten,
sorgten für zusätzliche Exotik.
Wenn da mal nicht der ein oder andere Lust bekommen hat, mitzumachen, zumal
auch immer wieder Instrumente einzeln vorgestellt wurden. Wer Interesse hat
und sich beim Musikverein meldet, so Schöne, der bekommt Beratung beim Instrumentenkauf
und zügig einen Lehrer.